Risiko auf Festivals: Was alles gewaltig schief laufen kann

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Risiko auf Festivals: Was alles gewaltig schief laufen kann

Die Corona-Maßnahmen machen Pause, es darf wieder gefeiert werden. Damit der Festivalsommer sicher über die Bühne geht, sind die Veranstalter:innen gefordert. Risiko besteht hierbei immer.

Ohne große Corona-Einschränkungen hat der heurige Festivalsommer begonnen. Die Menschen freuen sich, endlich wieder ausgelassen zu feiern und reisen zu Tausenden an die Party-Hotspots.

Leider bergen große Veranstaltungen auch Risiken – die traurige Liste an Unglücken ist lang (siehe weiter unten). Nicht immer muss es zu großen Katastrophen kommen, um dem Publikum gründlich den Spaß zu verderben – auch kleinere Hoppalas können schnell zum Problem werden. Es kann einiges schieflaufen.

Schon vor der Anreise von zig-tausenden Besucher:innen muss seitens der Veranstalter:innen gesichert sein, dass es ausreichend Parkmöglichkeiten oder öffentliche Anbindungen gibt, sonst bricht Chaos aus, bevor ein Event überhaupt begonnen hat. Organisator:innen haben abzuschätzen, wie viele Teilnehmer:innen kommen werden und die Infrastruktur dementsprechend auszurichten. Dazu gehören auch ausreichende Campingmöglichkeiten, genügend Versorgungsstellen sowie – ganz wichtig – annehmbare und ausreichend Toilettenanlagen und Duschen. Das Festivalpublikum hat ein Recht darauf, nicht in Pisse und Kot zu versinken – schließlich zahlt es Eintritt.

Wer schon auf Großveranstaltungen war, kennt das Problem sicher: Es bilden sich nicht nur lange Schlangen vor den Sanitäranlagen, sondern diese sind nach oftmaligem Gebrauch verdreckt und stinkend. Schon 1969 beim legendären Woodstock-Festival fehlte es eklatant an Klos – für 500.000 Feiernde standen gerade einmal 600 Festivaltoiletten zur Verfügung. Ein sanitärer Alptraum! Auch ein Todesfall wurde verzeichnet. Ein erst 17-Jähriger wurde bei den Aufräumarbeiten von einem Traktor überfahren.

Das Wetter spielt verrückt

Wenn dann auch noch das Wetter verrückt spielt, etwa strömender Regen oder heftige Gewitter, kann es gefährlich werden. Bei Donner und Blitz empfiehlt es sich, einen sicheren Ort aufzusuchen – das kann das Auto sein oder ein Gebäude. Die Nähe zu Bäumen ist unbedingt zu meiden. Den Anweisungen der Festivalleitung sollte man auf jeden Fall Folge leisten. Meist sind Rettung, Feuerwehr oder Polizei rasch zur Stelle, um zu helfen.

Im Jahr 2016 wurden 51 Besucher:innen des Festivals „Rock am Ring“ in Deutschland durch Blitzschlag verletzt, 15 davon schwer. Ein paar Jahre davor kam es beim „With Full Force“-Festival in Sachsen ebenfalls zu einem Blitzschlag, der 51 Menschen verletzte. Solche Unfälle passieren leider immer wieder.

Auch das Wetter kann bei Festivals ein Risiko mit sich bringen.

Jede Großveranstaltung braucht ein Sicherheitskonzept, einen Evakuierungsplan und eine Risikoabschätzung. Wenn diese Mechanismen versagen, kann das außerordentlich dramatisch enden.

Wir in Österreich erinnern uns noch an die Panik beim Frequency-Festival im Jahr 2005, als eine Brücke einstürzte und 50 Menschen verletzt wurden.

Noch deutlich tragischer war das Drama in Innsbruck 1999 beim Snowboard-Event  „Air & Style“, wo bei einer Massenpanik fünf junge Frauen erdrückt wurden und eine weitere Monate später an den Folgen verstarb. In Wien forderte das Semesterfest der Hochschülerschaft 1994 beim Einsturz einer Rampe ein Todesopfer – ein junges Mädchen wurde vom Gemäuer getroffen und verstarb.

Traumatische Parade

In Deutschland kam es im 2010 bei der Loveparade in Duisburg vor einem Tunneleingang zu einem tödlichen Gedränge, das 21 Menschen nicht überlebten, mehr als 600 Teilnehmer:innen wurden verletzt. Die schrecklichen Bilder vom Veranstaltungsgelände sind wahrscheinlich noch vielen in Erinnerung. Bis heute leiden Besucher:innen der Parade an Traumata, mehrere begingen nach dem erlebten Selbstmord.

Fast ebenso tragisch ein Pearl Jam-Konzert in Roskilde (Dänemark) im Jahr 2000, als neun Männer von der drängenden Masse vor der Bühne erdrückt wurden. Sogenannte „Wellenbrecher“, das sind Absperrgitter, die nachdrängende Menschenmassen abhalten, nach vorne Richtung Bühne zu drücken, können solche Tragödien verhindern.

Es gab in der Vergangenheit noch zahlreiche weitere Tragödien bei Musikfestivals oder auch bei Massenpaniken in Fußballstadien, etwa die Hillsborough-Katastrophe in Sheffield 1989 mit 97 Toten – bis heute eines der größten Desaster in der Geschichte des Fußballs.

Unvergessen natürlich auch der tragische Terroranschlag auf das Konzerthaus Bataclan in Paris 2015 mit 89 Todesopfern. Islamistische Dschihadisten schossen wahllos in die Menge und warfen Handgranaten. Insgesamt 130 Menschen wurden in der Horrornacht kaltblütig ermordet.

Die Lehren ziehen

Aus jedem Unglück lassen sich Lehren ziehen, wenngleich es gegen Terror, Wetterkapriolen oder Unfälle kein Patentrezept gibt. Gut trainiertes Sicherheitspersonal kann jedenfalls helfen, Gefahren zu erkennen und abzuwehren. Schon am Eingang müssen Kontrollen stattfinden, um sicherzustellen, dass keine Waffen oder waffenähnliche Gegenstände auf das Gelände geschmuggelt werden. Der Einsatz von Drohnen kann zur Überwachung dienen, um eventuelle Diebstähle, Schlägereien, sexuelle Belästigungen oder Vandalismus zu verfolgen.

Übermäßiger Alkoholkonsum der Besucher:innen führt oft zu Problemen – im Notfall können Veranstalter ein Alkoholverbot aussprechen, um Eskalationen zu vermeiden. Jedenfalls sollten immer Sanitäter:innen bereitstehen, die Alkohol- oder auch Hitzeopfer behandeln können. Gegen große Hitze, die wegen der Klimakrise immer öfter herrscht, helfen gratis Wasserstellen, Sprühanlagen oder Schattenplätze.

Am wichtigsten ist jedoch, dass alle aufeinander schauen, sich in Notsituationen gegenseitig helfen und – egal was passiert – Ruhe bewahren. Das Motto sollte lauten: nur keine Panik!

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