Wir sitzen in unserem Leben mehr als ein halbes Jahr auf der Toilette, daher ist es besonders wichtig auf ein angenehmes Erlebnis zu setzen. Daheim ist dies leicht umzusetzen, allerdings ist das unterwegs, bei all den stinkenden und unhygienischen mobilen Chemie-Toiletten nicht immer so einfach.
Chemie und Umweltschutz vertragen sich nicht immer:
Tenside, Formaldehyd, Essigsäure, Natriumoxalat.
Aber ich will doch nur auf die Toilette gehen! Ja genau! Das sind leider die umweltbedenklichen Schadstoffe, die bei einer Sitzung auf einer Chemietoilette zum Einsatz kommen können.
Chemikalien wie Duft und Reinigungsstoffe in Chemietoiletten sind umwelttechnisch schwer bedenklich, vor allem da man nicht weiß, wie viele von diesen Klos eingerechnet aller Campingvarianten tatsächlich im Einsatz sind. Die antibakteriellen Gifte wie zum Beispiel das Formaldehyd könnten über Klärsysteme in die Umwelt gelangen und sind schwer schädigend.
Was wir alle wissen, je mehr Leute das Klo aufsuchen, desto mehr stinkt die Angelegenheit. Um eine angenehme Geruchskulisse zu schaffen, greift man auf diverse Duftmittel zurück und genau die sind das größte Problem, vor allem wenn sie aus dem nicht-EU-Ausland stammen, da sie hochgiftige Phenole und Schwermetalle enthalten können.
Sogenannte Mikrobizide töten zwar Bakterien in den Tanks, zerstören aber auch ganze Mikroorganismen, wenn sie in den Boden oder in Gewässer gelangen. Diese Inhaltsstoffe müssen nicht deklariert werden, somit kann der Hersteller behaupten, dass seine Produkte biologisch abbaubar sind.
Chemietoiletten enthalten gerade so viele giftige Aldehyde (Alkohol, dem Wasserstoff entzogen wurde), dass die Toiletten als mindergiftig eingestuft werden. Wäre davon auch nur 1 % mehr drinnen, müssten die WCs Totenkopfsymbole, Rauchen verboten und die Aufschrift Zutritt für unbefugte Personen verboten tragen und gekennzeichnet sein. Das ist doch absolut verrückt! Ebenfalls besteht bei den Inhaltsstoffen der Verdacht, dass sie krebserregend sind. Und dann gibt es noch das „Belebtschlammverfahren“ zur Abwasserreinigung. Dies ist die Zersetzung mit Sauerstoff, die leider nicht nur die Mikrobizide (chemische Substanzen) aus den Chemietoiletten töten, sondern auch unspezifisch alle Mikroorganismen, auch die von Kläranlagen, nachhaltig zerstören. Der Klärprozess kann zusammenbrechen und das Wasser gelangt ungeklärt in unser Ökosystem.
Weitere Nachteile:
Abhängigkeit – Entsorgung nur an speziellen Entsorgungsstationen
Umweltbelastung – greift unsere Erde nachhaltig an
Reinigung – aufgrund der verwendeten Substanzen muss regelmäßig gründlich gereinigt werden
Kosten – Chemikalien sind teuer
Wasser – kommt nicht ganz ohne Wasser aus
Plastik, Plastik, Plastik
Was mache ich also, wenn mir etwas an unserer Umwelt liegt?
Dafür gibt es eine ganz einfache Lösung, die auch noch nachhaltig unsere Umwelt schont- umweltfreundliche und chemielose Miettoiletten, das öKlo! Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ließ ein britischer Pfarrer diese Idee patentieren, es ist also grundsätzlich nichts Neues, denn der Mensch hatte immer schon das Bedürfnis nach einem schönen stillen Örtchen. Das Ziel ist es, eine nachhaltige und komfortable Sanitärversorgung im öffentlichen Raum zu erzeugen. Ökotoiletten sind in der Regel schnell und einfach aufgebaut, sowie flexibel und Ort ungebunden einsetzbar.
Wichtig zu wissen ist, dass Kot und Urin getrennt werden müssen. Dies funktioniert meist mit einer simplen Vorrichtung in der Toilette und sorgt dafür, dass der Kot trocken bleibt. Das ist ein wesentlicher Vorgang für die Nährstoffrückgewinnung, da das Ausgeschiedene auf keinen Fall faulen darf. Durch das Zufügen von Sägespänen kann hier noch geholfen werden um den Trockenprozess zu beschleunigen. Auch das haben wir nicht erfunden und wurde bereits von den Indios ähnlich gemacht.
Da öKlos ohne Strom und Wasseranschluss funktionieren, sind sie einfach und vom Ort unabhängig einzusetzen. Die Toiletten werden ohne Zusatz von Wasser verwendet, dadurch spart man bis zu 5 Liter Flüssigkeit pro Sitzung. Hochgerechnet auf die Zeit, die wir auf der Toilette verbringen und der Tatsache, dass wir an die 7 Milliarden Menschen sind, kommt man hier auf ein Weltveränderndes Ersparnis.
Warum öKlo?
- Keine Chemie! – Sägespäne
- Kein Spülwasser = kein Wasseranschluss
- Wenig Plastik – Holz!
- Mieten/kaufen = Flexibilität
- Geruchsneutral = mehr Komfort
- Günstig anzumieten
Vom klassischen Klo über barrierefreien Zugang und Urinalen, sogenannte LuliDus bis hin zu schönen Duschen decken wir ein breites Spektrum im Sanitätsbereich ab. Ein weiteres Plus ist, dass die WCs schnell und einfach von einem kleinen Trupp zusammengebaut werden können. Durch die praktischen vorgefertigten Einzelteile aus Holz ist der Transport auch ein Kinderspiel. Die Herstellung erfolgt so grün wie möglich in unserer hauseigenen Werkstätte und ein Team an Spezialisten ist stetig dabei, unsere Produkte noch nachhaltiger und sauberer zu gestalten. Da wir bei der ganzen Sache den Umweltfaktor und die Erzeugung von Biokompost als Hauptaugenmerk haben, kann man uns auch als wahre Bodenfreunde bezeichnen.
Wir denken aber auch einen Schritt weiter, denn durch die industrielle Landwirtschaft wird der Boden auf unserer Erde immer schlechter. Wir möchten gerne dem Boden genau die Nährstoffe zurückgeben, die wir ihm tagtäglich entwenden und befinden uns somit in einem ganz natürlichen Kreislauf. Leider ist die Verwendung menschlichen Kots als Dünger gesetzlich noch nicht erlaubt, aber auch das wird sich in Zukunft ändern – so hoffentlich auch bei Urin. Durch den hohen Phosphorgehalt böte sich unser Urin ebenfalls ideal zur Düngung von Gärten, Feldern und Pflanzen an. Ganz einfach in einem Verhältnis von 1:10 mit Wasser mischen und los geht die Action.
Außerdem entlasten wir dadurch wiederum Kläranlagen und andere Deponien. Gibt es etwas Schöneres, als bei seinem täglichen Geschäft etwas Gutes für unsere Umwelt zu tun? All das wurde mit einer kleinen Idee eines jungen und dynamischen Niederösterreichers möglich. Aktuell sind wir bei diversen Festivals, Veranstaltungen und Gemeinden in ganz Österreich vertreten. Auch die Strabag AG ist einer unserer Partner.
Unser Ziel ist es, dass Chemietoiletten nach und nach aus der Landschaft bzw. Gesellschaft verschwinden.
Kommt vorbei und überzeugt Euch von unserem Ansatz, die Welt ein klein wenig besser zu machen.
Wir freuen uns auf Euch!
Links zum Thema
- Bio-Toiletten – Wie aus Scheiße Gold wird
- Wikipedia: Komposttoilette
- Risiko Chemie-toiletten. Analyse eines anrüchigen Umweltproblems
- Trobolo
- The Mysterious Blue Liquid In Porta-Potties Explained
- Wikipedia: Chemietoilette