Der Welttoilettentag 2019

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Der Welttoilettentag 2019

Ein öKlo, das auf einer Weitaufnahme des Central Park groß über den Bäumen steht. Der Schriftzug "Welttoilettentag 2019" ist darauf zu sehen.
Mal ehrlich, wer redet gerne über das Thema Klo. Ja gut, man könnte auch Toilette sagen, ändert aber nix an der Tatsache, dass es so oder so um das Örtchen geht, wo wir täglich unser Geschäft verrichten.

Warum wir gerade jetzt im Klo wühlen? Weil gestern Welttoilettentag war! Wusstest Du nicht? Zeigt es doch nur, wie selbstverständlich Deine Kloschüssel für Dich ist. So beschäftigten wir uns eher mit Fragen wie: Ist meine Klobrille antibakteriell? Darf es als Motiv ein Fisch sein oder doch eher Hello Kitty? Absenkautomatik ist kaum noch wegzudenken.

Luxus zur Gewohnheit

So trotten wir schon morgens im Halbschlaf aufs Klo, Deckel hoch, den Rest kennt ihr und wegspülen. So normal für uns. Weiter geht’s: Ab zum Waschbecken, Wasser Marsch! Hände waschen, und das kühle Nass ins Gesicht. Auch easy, für uns. Oder gleich eine heiße Dusche? Wer von euch denkt dabei einen einzigen Moment: was für ein Luxus?

Für uns ist das nicht Luxus, sondern „normal“. Aber, Milliarden von Menschen können da nicht von Normalität sprechen. Sie haben kein Örtchen, wo sie sich für ihr Geschäft zurückziehen können. Denn sie haben keine menschenwürdige sanitäre Basisversorgung. Hygienische Zustände gibt es da nicht. Klar, gestern ist zwar schon vorbei, aber dies sollte nicht der einzige Tag sein, nicht nur über unser Klo nachzudenken, sondern auch über das frische Wasser, das uns täglich zur Verfügung steht.

Wir bei öKlo wissen diesen Luxus zu schätzen und wir haben begriffen, dass Wasser eine Ressource ist, die es zu schützen gilt. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Bekanntheit unserer Komposttoiletten zu steigern und die Vorteile gegenüber einer Wassertoilette zu verbreiten. Was wir dafür benötigen, könnt Ihr Euch in einem kurzen Video zur Veranschaulichung unseres Prozesses und der Bedeutung für den Kreislauf der Natur anschauen.

Ein kurzer Ausflug in die Landwirtschaft.

Die Bodenverhältnisse werden in den letzten Jahren und Jahrzehnten weltweit immer schlechter, wichtige Nährstoffe und Mineralien fehlen und darunter leidet dann auch der Ertrag und der Nährstoffgehalt des angebauten Produktes. Bauern sind gezwungen immer mehr zu düngen und zu immer aggressiveren und chemischen Mitteln zu greifen, um die von uns gewohnte Qualität zu halten. Dem schiebt die EU aber einen Riegel vor, mit immer mehr Vorschriften und Richtlinien – das finden wir toll!

Denn immerhin sind wir Menschen daran Schuld, dass der ausgeklügelte Plan der Natur aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Die Natur kennt keinen Abfall, nur falsch genutzte Ressourcen. In diesem Fall sind es unsere Fäkalien, die auf den Feldern fehlen. Es ist einfacher, seine Ausscheidungen hinter sich wegzuspülen, als sich damit auseinanderzusetzen. Wir sind es gewohnt uns darum nicht kümmern zu müssen, außer unsere Toilette ist verstopft, defekt oder wir befinden uns in der Natur.

Es ist aber möglich den Kreislauf wieder zu schließen, leider steht uns aber die Bürokratie der Gesetzgebung Österreichs noch im Weg, um dieses Ziel nach unseren Vorstellungen durchzusetzen. Unser Ziel ist es jedoch, in den nächsten Jahren eine Zulassung für unser Verfahren zu erwirken, sodass wir kompostierte Fäkalien bedenkenlos auf die Felder austragen können, damit der Boden seinen natürlichen „Vitamin-Schub“ bekommt.

Der Gedanke hinter dem Welttoilettentag

Den Welttoilettentag gibt es seit dem Jahr 2001, damals ausgerufen von der Welttoilettenorganisation, einer Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Singapur, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die weltweite Sanitärversorgung zu verbessern. Im Sommer 2013 erklärten aufgrund derer Initiative auch die Vereinten Nationen offiziell den Welttoilettentag, der jeweils am 19. November stattfindet.

Beschlossen wurde der Welttoilettentag aus dem traurigen Grund, dass in etwa 2,5 Mrd. Menschen auf der Welt keine ausreichende Toilette besitzen oder überhaupt keine. Kaum vorstellbar für uns, aber wahr! Diese Initiative bezieht sich nicht nur auf die Toiletten selbst, sondern auch auf die unterschiedlichen Arten der Entsorgungssysteme. Weder sind sie mit den Sickergruben Zentralafrikas einverstanden als perfekte Lösung, da das Grundwasser gefährdet wird und Krankheitserreger sich direkt im Boden und im Wasser absetzen können. Noch die zentralen Kläranlagen entwickelter Industrieländer, da sie einen enorm hohen Frischwasserverbrauch mit sich bringen.

Scheint, als gäbe es keine richtige Lösung – ABER HALT – da war ja was.

Und zwar war da mal ein öKlo, welches Nichts mehr wollte, als die Natur glücklich zu machen und zuzusehen, wie der Kreislauf trotz Toilette nicht unterbrochen wird und von neuem beginnt.

Die Welt-Toilettensituation in Zahlen:

  • 3,4 Mrd. Menschen haben Zugang zu einer gesicherten Sanitärverorgung – mit Verwertung und Handwaschmöglichkeiten
  • 2,2 Mrd. Menschen haben eine sanitäre Grundversorgung zur Verfügung – mit weitgehend funktionierender Verwertung. Handwaschmöglichkeiten weitgehend vorhanden.
  • 627 Mio. haben eine eingeschränkte Sanitärversorgung – nicht jeder hat eine Toilette daheim, Waschmöglichkeiten vorhanden, Entsorgung zum Teil geboten.
  • 701 Mio. haben ungenügende Sanitäranlagen. – eher improvisiert, kaum Gedanken über Entsorgung oder Hygiene
  • 673 Mio. verfügen über GAR KEINE Toilette
  • World Toilet Day seit 2001
  • jährlich am 19. November
  • weltweit

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