Das Festival der Zukunft – ein paar Ideen

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Das Festival der Zukunft – ein paar Ideen

Eine Reihe öKlos steht in der rechten Bildhälfte gegen den Horizont gerichtet aufgebaut. Auf der linken Seite ist ein Zeltplatz zu sehen, auf dem einige Besucher zu sehen sind.
Es ist endlich soweit - die Festivalsaison hat begonnen. An immer mehr Wochenenden im Sommer stürmen unzählige Gäste die Festivals in Österreich und in ganz Europa.

Es ist endlich so weit – die Festivalsaison hat begonnen. An immer mehr Wochenenden im Sommer stürmen unzählige Gäste die Festivals in Österreich und in ganz Europa. In den unterschiedlichsten Größen von klein bis gigantisch und den verschiedensten Programmen ist für quasi jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei. Meist sind die Eventlocations nur temporär, was bedeutet, dass abgesehen von dem Festival an diesem Ort nicht viel los ist. Oft befinden sich die Festival Locations in der Natur, was für die Besucher noch schöner ist, aber auch viel mehr awareness mit sich bringen muss.

Auch wenn ein Großevent der Umgebung ein großes wirtschaftliches Plus bringt, sollte man auf jeden Fall sorgsam mit seiner Nachbarschaft sein. Lärmbelästigungen vermeiden, indem es einzuhaltende Ruhephasen gibt, den Geräuschpegel in der Nacht etwas reduzieren oder sogar die Anwohner auf das Festival einladen. Auch wenn Festivals dazu beitragen, dass während der Veranstaltungen mehr Nächtigungen in umliegenden Unterkünften gebucht werden und höhere Frequenzen beim Einkauf in der Umgebung herrschen, haben Festivals meist auch den Ruf eine Müllhalde zu hinterlassen. Dabei gibt es ganz einfache Ideen, die jedes Festival verbessern können.

Keine Einwegzelte

Erst kürzlich haben wir Fotos gesehen, auf denen rücksichtslos hinterlassene Festivalgelände gezeigt wurden. Es sah eher nach einem Geister-Camp aus! Campingstühle, Schlafsäcke und vor allem Zelte wurden zurückgelassen. Auch wenn man am letzten Tag der Veranstaltung keine Lust auf das Kofferraum Tetris hat, sollte man auf jeden Fall trotzdem die Rücksicht haben und die von sich mitgebrachten Utensilien wieder nach Hause bringen. Wir haben schon Festivals erlebt, auf denen man bei seiner Abreise Tauschgeschäfte mit seinen Gegenständen machen konnte, so dass auch jedes Teil seinen richtigen Verwender hatte und so Abfall verringert werden konnten. Diese Idee gefällt uns besonders gut.

Trash awareness

Immer mehr Festivals schließen sich dem „green Trend“ an. Sogenannte „Trash awareness“ Teams klären rund um das Thema Müll auf, beraten, wie man seinen Müll am besten vermeidet und halten sonst während des Festivals Ausschau und stehen für sämtliche Fragen und Anregungen zur Verfügung. Ebenfalls werden mobile Aschenbecher verteilt, in denen einfach und unkompliziert Zigarettenstummel aufbewahrt werden können und nicht mitten am Gelände landen.

Besonders wichtig ist es, das Festival und die Natur so zu verlassen, wie man sie vorgefunden hat. Dazu zählt auch das Verwenden gekennzeichneter Camping Zonen, das Folgen markierter Pfade und eine unnötige Müllentstehung zu vermeiden. Anstatt seinen Proviant in Folien einzupacken, soll auf Tupper-Dosen oder andere Mehrwegverpackungen zurückgegriffen werden. Bring Deine eigene Wasserflasche mit. Wasser ist meist auch Trinkwasser – vor allem hierzulande.

Viele Festivals sind auch mit sogenannten Wasserbars ausgestattet, wo man kostenlos oder gegen eine kleine Spende Wasserflasche auffüllen kann. Oft gibt es sogar viele leckere und erfrischende Geschmacksrichtungen wie Lavendel oder Minze. Eine weitere gute Idee ist es beim Betreten des Festivals einen Müllsack gegen Müllpfand auszuteilen. Man sammelt seinen eigenen Abfall und gibt den vollen Sack am Ende der Veranstaltung zurück und erhält sein Pfand retour.

Reduktion von Plastik

Jedem ist sicher das Risiko von Plastikmüll bewusst und weiß auch, dass Strohhalme massiv umweltschädigend sind, da sie in einer solch großen Anzahl vorkommen. Oft ist der Halm im Getränk schon Standard, ohne dass danach gefragt werden muss. Viele Gastronomen haben sich bereits zu einem Umdenken entschieden und so sollten auch auf Festivals Holz oder Papierstrohhalme angeboten werden. Noch besser ist es, den Trinkhalm überhaupt erst bei Nachfrage auszuhändigen.

Statt Plastikgeschirr lieber zu ökologischen und hygienischen Bambus-Tellern und -Besteck wechseln. Das sieht nicht nur cool und modern aus, sondern hilft auch weiteren Plastikmüll zu reduzieren. Dies mit der Kombination von Mehrwegbechern ist schon ein massiver Schritt in die richtige Richtung.

Sanitärversorgung

Wir alle kennen es – man muss auf die Toilette und hat die Wahl zwischen einer stinkenden und dreckigen Chemietoilette oder das Gebüsch da hinten. Jetzt möchte ich ein verantwortungsvoller Mensch sein und stelle mir die Frage: Was ist verantwortungsvoller? Ins Gebüsch machen oder die Chemietoilette verwenden? Schwierige Entscheidung. Aber wenn es nicht unbedingt das kleine schnelle Geschäft ist, werde ich mich wohl eher gegen die Natur entscheiden.

Vielen ist nicht bewusst, dass so eine Toilette durch die eingesetzten Chemikalien ein nicht zu unterschätzendes Umweltrisiko bürgen. Wenn ich jetzt schon mein Lavendelwasser aus der eigenen Flasche mit selbst mitgebrachtem Bambusstrohhalm trinke und sogar auf biologisch abbaubaren Glitzer verzichte, warum dann nicht auch das Toilettengeschäft nachhaltig managen? Auch dafür gibt es eine Lösung.

Unsere öKlos vertreten genau diese Werte und tragen einen großen Teil zur Sanitär-Alternative bei. Viele Veranstalter haben sich schon für unsere mobilen Komposttoiletten entschieden und die Besucherfeedbacks sind überwältigend. In unseren vorherigen Blogs könnt ihr unsere innovativen Vorteile und interessante Themen zu den unterschiedlichsten Themen nachlesen.

Gemeinsame Unterstützung

Da auf einem Festival in der Regel überproportional viele Menschen für einen kurzen Zeitraum, an einem sonst nicht so frequentierten Ort weilen, sollte dies auch einen Mehrwert für die umliegende Region haben. Die Veranstaltung sollte nicht als Störfaktor wahrgenommen, sondern von allen Seiten mit Freuden erwartet werden. Unterkünfte füllen sich, Supermärkte und Restaurants können deutlich mehr Kundschaft verzeichnen. Lärmbeschränkungen sollen vereinbart werden und auch Ruhezeiten sind auf einem Festival umsetzbar und bereits oft gang und gäbe. Als weiteres Plus kann man kostenlose Tickets an die Nachbarn austeilen und zum gemeinsamen Feiern einladen.

Dies sind unserer Meinung nach alles wichtige Faktoren, die dazu beitragen, ein Festival zu verbessern und zu einem Festival der Zukunft zu machen. Habt ihr noch Ideen, Fragen, Kommentare und Anregungen? Dann bitte schreibt uns an info@oeklo.at und erzählt uns von Euren Erlebnissen und Maßnahmen, wie man ein Festival noch besser machen kann. Wir freuen uns schon von Euch zu hören und wünschen einen guten Start in die Woche!

Checkliste Greenevents

Klimaschutz und Mobilität

  • Ist der Veranstaltungsort so gewählt, dass Gäste zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann?
  • Stehen ausreichend Radabstellplätze zur Verfügung?
  • Gibt es Anreizsysteme für die Anreise mit alternativen Verkehrsmitteln (z. B. Eintrittsermäßigungen)?
  • Sind Buszubringerdienste oder Shuttledienste eingerichtet?

Veranstaltungsort und Unterkünfte

  • wurde bei der Wahl der Veranstaltung auf Erreichbarkeit, Barrierefreiheit, Energieversorgung und Abwasserentsorgung geachtet?
  • Nutzen Sie Unterkunftsbetriebe mit Umweltzeichen?

Beschaffung, Material- und Abfallmanagement

  • Findet Mehrweggeschirr Verwendung?
  • Werden Einweggetränkeverpackungen (Alu-Dosen, PET Flaschen oder Getränkekartons) vermieden?
  • Wurden alle Betreiberinnen und Betreiber im Gastronomiebereich über das Mehrwegsystem informiert?
  • Bieten Sie auch Speisen ohne Geschirr und Besteck (z. B. Speisen direkt aus dem Weckerl) an?
  • Gibt es Behälter für getrennte Abfallsammlung im Gastro-Bereich?
  • Wurden an genügend Mistkübel im Besucherbereich gedacht?
  • Gibt es ein Abfallkonzept zum Thema „trash awareness“?
  • Sind Dekorationen wie Blumen, Bühnen, Stände etc. zumindest zum Teil wiederverwendbar?

Verpflegung

  • Werden auf der Veranstaltung überwiegend regionale und saisonale Speisen und Getränke angeboten?
  • Finden biologisch hergestellte Lebensmittel Verwendung?
  • Werden auch rein vegetarische/ vegane Speisen angeboten?
  • Haben Gäste Zugriff auf kostenloses Leitungswasser?

Energie und Wasser

  • Stromzufuhr aus dem öffentlichen Netz?
  • Wird auf bei der Verwendung von Stromaggregaten auf einen Partikelfilter geachtet?
  • Wird auf Partikelfilter bei Stromaggregaten geachtet?
  • Kommt energieeffiziente Veranstaltungstechnik zum Einsatz?
  • Werden umweltfreundliche mobile Komposttoiletten (z.B. öKlos) verwendet?

Soziale Verantwortung

  • können Menschen mit Behinderungen ungehindert das Veranstaltungsgelände betreten?
  • Wurden die Anrainerinnen und Anrainer über eventuelle Lärmbelästigungen informiert?
  • Sind Gruppen aus der Region aktiv in die Planung eingebunden und erhalten eventuell vergünstigte Tickets?

Kommunikation

  • Werden Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Engagement für die nachhaltige Veranstaltung informiert?
  • Werden Anreize zum Mitmachen gesetzt?

Euer öKlo Team

#öklolife

Quellen:

https://www.bmnt.gv.at/umwelt/nachhaltigkeit/green-events/initiative/zsmf_kriterien.html
https://www.festivalticker.de/internationale-festivals/oesterreich/

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