Der Sommer ist da und mit ihm beginnt die Festivalsaison. War es früher für viele Eventbesucher:innen völlig in Ordnung, ein paar ungemütliche Tage im Zelt zu verbringen, steigen nun immer mehr Menschen auf das luxuriöse Glamping um. Der Begriff steht für die noble Variante des Campings und ist als Neologismus, also als neue Wortschöpfung, erst seit einigen Jahren in Gebrauch.
Anbieter:innen auf der ganzen Welt haben sich mittlerweile auf Glamourous Camping für verwöhnte Musikfans eingestellt, die das Festival-Flair hautnah erleben, aber nicht auf einen gewissen Komfort verzichten wollen. Geboten werden oft bequeme Unterkünfte am Gelände oder etwas außerhalb, die auch eine sanitäre Versorgung inkludieren.
Es ist ja nicht jedermanns Sache, am Festivalgelände mitten in der Nacht auf Toilettensuche zu gehen, wie es beim Campen üblich ist, soferne das Wohnmobil oder der Wohnwagen nicht mit einer Campingtoilette ausgestattet sind. Ein hygienisches, sauberes Klo kann als kleiner Luxus bezeichnet werden, auf den viele nicht verzichten wollen. Zumal dieses dann auch nicht von tausenden anderen Besucher:innen benutzt wird. Sicher habt ihr schon erlebt, dass bei Großveranstaltungen die Toilettenanlagen oft verschmutzt und unappetitlich sind.
Nach einer durchtanzten Nacht kann auch eine erfrischende Dusche das Wohlbefinden beträchtlich steigern. Und wer möchte sich nicht lieber in ein flauschiges Bett statt in einen grindigen Schlafsack fallen lassen? Dafür sind Eventbesucher:innen durchaus bereit, mehr Geld auszugeben.
Luxus pur in der freien Natur
Glampinggästen stehen in der Regel in ihrem Domizil – selbst wenn es sich um ein Zelt in der Wüste handelt oder einen Iglu im Norden – Sanitäranlagen wie Dusche und WC zur Verfügung. Betuchte Urlauber:innen können sich also verwöhnen lassen und das Festival genießen, ohne auf etwas zu verzichten.
Eine feste Unterkunft bietet zudem Schutz vor sexueller Belästigung, vor Diebstahl oder auch vor Lärmbelästigung. Nicht selten wird auf großen Happenings rund um die Uhr Musik gespielt. An Schlaf ist da oft nicht zu denken. Erholungsphasen sind aber für Körper und Geist wichtig.
Nicht immer ist Glamping allerdings so glamourös, wie es klingt: Das FM4 Frequency-Festival bietet zum Beispiel feste Unterkünfte (Holzhütten, Zelte und Bungalows) an, die zwar eine gute Nacht versprechen, jedoch keine Sanitäranlagen inkludieren. Auf einigen anderen Festivals verhält es sich ebenso. Das liegt daran, dass direkt auf einem Festivalgelände meistens keine festen Bauwerke stehen, sondern temporäre Unterkünfte angeboten werden. Wer früh genug dran ist, wird rund um das Festivalgebiet immer und überall eine gute Bleibe finden.
Urlaub im Wald oder am Berg
Die internationalen Glamping-Offerten abseits des Festivaltourismus gehen von noblen Baumhäusern bis hin zu extravaganten Berghütten oder hängenden Schlafmatten – originelle Angebote für Menschen mit dem nötigen Kleingeld. Die zehn schönsten Unterkünfte in Europa hat Geo Reisen zusammengefasst. Das Angebot weltweit ist umfassend und lässt keine Wünsche offen – WLAN, TV und Pool sind oft inklusive, auch wenn man sich mitten im Wald oder hoch oben am Berg befindet.
Während sich Camper:innen durchaus in Verzicht üben und gerade aus der Einfachheit ihre Erholung beziehen, heißt es für die anspruchsvollen Glamper:innen: nicht ohne Strom, Bett und Klosett!
Weiterführende Informationen:
Die Firma öKlo in Wolkersdorf (NÖ) baut und vermietet bzw. verkauft mobile Trockentoiletten, die handgefertigt werden und weder Strom- noch Wasseranschluss benötigen. Ein öKlo ist umweltfreundlich, geruchsneutral und sauber. Für Camper bietet das Start-up das öKlo Mini und das öKlo Camping an. Sie brauchen wenig Platz und sind rasch aufgestellt. Wer also auf Plastik und Chemie verzichten will, ist bei öKlo genau richtig.