Greenstart 2019

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Greenstart 2019

Die Teilnehmer des Greenstart-Events, versammelt auf einem Bild, aufgenommen aus einem hohen Winkel. Die meisten der Personen halten einen kleinen grünen Stern in Richtung Kamera.
Es ist endlich soweit - die Festivalsaison hat begonnen. An immer mehr Wochenenden im Sommer stürmen unzählige Gäste die Festivals in Österreich und in ganz Europa.

Der Denkanstoß für öKlo

Schon lange vor der Gründung von öKlo waren Festivals unsere Leidenschaft. Als langjährige Besucher haben wir selbst die Erfahrung mit Müllbergen und katastrophalen Toilettensituationen gemacht. So beschlossen wir kurzerhand unser eigenes Festival – Das „Rise & Shine“ ins Leben zu rufen. Ziel hiervon war es unter anderem zu beweisen, dass man auch ausgiebig feiern kann, ohne Müll zu verstreuen und die Natur so zurücklassen kann, wie man sie vorgefunden hat. Hier war man bereits mit selbstgebauten Toiletten vor Ort. Allerdings sprachen die BesucherInnen in diesem Jahr mehr über die tollen Klos als über das Line-up, die Location oder über unsere sonstigen Bemühungen.

Was anfangs ein Ärgernis für uns darstellte, wandelte sich mit der Zeit in eine Idee zu einem Konzept für ressourcenschonende, chemiefreie, saubere und nasenfreundliche mobile Toiletten. Im September 2018 haben wir dann unseren Mut zusammengenommen und unsere Idee bei greenstart präsentiert.

Greenstart 2019

In den vergangenen Jahren entstand durch neue Umfeldbedingungen auch in Österreich eine Reihe von neuen Geschäftsmodellen im Bereich Energie. Viele dieser Modelle können zu einer fortwährenden Treibhausgas-Reduktion beitragen bzw. zur Erreichung der Klimaziele. Die Erzeugung von erneuerbarer Energie sowie die Vermeidung von Energie-Einsätzen kann deutlich erleichtert werden. Die Erfolge der letzten Jahre haben sichtbar gemacht, dass es sehr viele Ideen und Initiativen in Österreich gibt, die abgeholt und unterstützt werden können, damit sie langfristig dazu beitragen, eine Energiewende umzusetzen.

Greenstart ist eine Start-up-Initiative des Klima- und Umweltfonds. Ziel ist es, die Marktverbreitung grüner Technologien durch die Entwicklung ausgereifter Geschäftsmodelle zu fördern. Über 6 Monate hinweg erarbeiten 10 junge Unternehmen ihre Ziele und setzten selbige bestmöglich um. Als Starthilfe erhielt jedes Team € 6.000,- und wird von fachkundigen Experten und Coaches betreut. Doch nur drei Teams können sich beim Online-Voting und bei der Fachjury durchsetzen um sich über ein Preisgeld von je €15.000,- freuen – so wie auch wir dieses Jahr.

Teilnehmen dürfen alle Unternehmen, die sich gerade in der Gründungsphase befinden oder seit maximal 3 Jahren am Markt existieren, sowie Privatpersonen mit innovativen Geschäftsideen, die neue Geschäftsfelder entwickeln.

Der inhaltliche Fokus liegt hierbei auf einem der folgenden Themengebiete:
  • Erneuerbare Energie
  • Energieeffizienz
  • Mobilität
  • Landwirtschaft

und Voraussetzung zur Teilnahme sind:

  • ein Potenzial zur Vermeidung von Treibhausgasen
  • eine neue und in dieser Form noch nicht umgesetzte Innovation
  • ein geografisch weitreichendes Einsatzgebiet
  • wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig
  • ein qualifiziertes Team hinter der Idee 

Vom greenstarter zum Greenstar 2019

„Klimawandel. It’s serious!“ So lautete der Appell von Klima- und Energiefonds Progamm-Manager Christoph Wolfsegger beim greenstart Ideen & Networking Event – das nehmen wir auch sehr ernst.

Unsere Idee, ein wenig Mut und ein Einreichformular: Diese drei Dinge waren der Schlüssel, um in die vierte Auflage von greenstart, aufgenommen zu werden.

Beim Kick-Off-Event am 8. November 2018 warteten wir und etwa 80 weitere Gäste gespannt darauf, die anderen TOP-10 kennenzulernen. In entspannter Atmosphäre lauschten die zukünftigen Coaches und Programmverantwortlichen den Pitches und machten sich ein erstes Bild von CLEANVEST by ESG+, Etagrow, Kern Tec, Meine Wollke, micromacro, plasticpreneur, Reisebunt, triply, ummadum sowie öKlo. Voneinander lernen ist ein wichtiger Aspekt im greenstart-Universum. Auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorjahres gaben den Teams wichtige Tipps, die sie aus dem Bewerb mitnehmen konnten.

Voll eintauchen ins greenstart Programm, hieß es dann gleich am nächsten Tag. Am 9. November 2018 empfing greenstart-Inkubationspartner „Der Brutkasten“ die zehn Teams zum ersten gemeinsamen Workshop. Coach Christoph Richter begeisterte alle, aber besonders uns, mit seinem „Know-How“ zu Business Models und Gründungen. Er hatte gleich die ersten Vorschläge parat, die uns zu ganz neuen Denkansätzen brachten. Es war so inspirierend, dass wir gleich nach dem ersten Kennenlernen eine weitere Zusammenarbeit planten.

Gemeinsam mit unseren Coaches definierten wir Meilensteine – also quasi den Weg zum Ziel – dieser Schritt war für uns sehr lehrreich, denn bis zu diesem Moment wurde bei uns sehr viel aus dem Bauch heraus entschieden, ohne konkrete Zwischen- und Einzelziele.. Allen Teams standen Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen, für sie relevanten Bereichen zur Verfügung – wir haben fast alle von ihnen getestet oder sie zumindest befragt.

Danach folgten noch weitere individuelle Workshops für öKlo mit Christoph Richter, Dejan Jovicevic vom Brutkasten mit Bettina Wittmann von weBOUND Marketing sowie Bernhard Holzer für Pressearbeit. Bei allen diesen möchten wir uns an dieser Stelle höflichst und herzlichst bedanken und diese auch wärmstens weiterempfehlen. Wir haben von Euch und mit Euch wirklich viel gelernt.

Im Gehen die Gedanken fließen lassen – so lautete das Motto des MidTerm Workshops. Eine Winterwanderung in den Wienerwald. Großartig – jeder, der unseren Niko kennt, weiß, dass er wandern verabscheut. Gemeinsam wanderten die greenstart-Teams also zur Veigl-Hütte in den Gumpoldskirchner Weinbergen und besprachen am Weg, wie es ihnen mit der Umsetzung der Meilensteine geht. Mit einem Handy ausgestattet als Navigation, welches nach dem dritten Baum die Verbindung verloren hatte, dauerte es nicht lange bis sich die Teams im Wald verloren hatten. Die verlorene Gruppe, deren Teil wir waren, hat ganz nach dem Prinzip „Bergab gehts am leichtesten“ gehandelt und ist zum nächsten Bahnhof gewandert.

Besonders humorvoll war der Produkt-Testabend, an dem wir mit Bier und Pizza das öKlo Mini und das Lulidu vorgestellt haben. Anschließend konnten es die Anwesenden genauer begutachten oder bei Interesse sogar testen.

Vorbereitung fürs Finale bot der letzte greenstart Workshop Mitte März 2019. Dort gabs Hilfestellungen für die letzten Schritte auf dem Weg zum greenstar, Tipps für die Mobilisierung im Online-Voting und letzte inhaltliche Inputs.

Die Entscheidung, wer greenstar wird, trifft zu 50 % eine Fachjury. Aber wie wichtig der Auftritt im Netz ist, lernten die TOP10 auch im greenstart-Online-Voting. Denn 50 % des Ergebnisses ergibt sich aus dem Ranking einer Onlineabstimmung, welche im April 2019 auf greenstart.at stattfand. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen, die offensichtlich für uns gevotet haben, herzlich bedanken.

Hochspannung war dann beim abschließenden greenstart-Event im Kuppelsaal der TU Wien am 27. Mai 2019 angesagt. Denn wer greenstar 2019 wird, war bis zur Verkündung auf der Bühne streng geheim. Nach einem allerletzten Pitch (welchen wir bereits als Dankesrede benutzt hatten) hieß es also für alle zehn Teams zittern und gespannt den Hinweisen von ORF-Moderatorin Mari Lang zu lauschen, die das GewinnerInnen-Feld immer weiter einengte. Die drei glücklichen Gewinner lauteten plasticpreneur, CLEANVEST BY ESG+ und eben öKlo.

Nun war es offiziell – wir haben auch gewonnen. Was das für uns bedeutet hat und was sich seither für uns verändert hat, verrät Euch unser Geschäftsführer Niko Bogianzidis einem kurzen Resümee:

„Besonders inspirierend war ein Gespräch mit Martin Rohla, der uns über die Tugenden eines Unternehmens aufklärte und wichtige Tipps mitgab, wie man seinen geschäftlichen Rucksack packt.

Warum wir uns beworben haben? Um ehrlich zu sein – wegen der Aussicht auf das Preisgeld. Erst im Programm haben wir gelernt, wie wir uns verbessern können, welche Möglichkeiten uns zur organisatorischen Planung zur Verfügung stehen ebenso was es wirklich bedeutet ein Unternehmen aufzubauen.

Beim Beginn des Greenstart – Programms befanden wir uns bereits in einem Rechtsstreit mit einem Mitbewerber und freuten uns sehr, dass wir trotzdem aufgenommen wurden. Das hat uns überzeugt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, denn wenn man mit so vielen Angriffen konfrontiert wird, beginnt man irgendwann an der eigenen Idee zu zweifeln. Solche Erfolgsmomente helfen, neue Motivation zu schöpfen und mit frischer Energie durchstarten zu können.

Die Erfahrungen und Eindrücke, die wir sammeln und mitnehmen durften, waren rückblickend betrachtet bei Weitem mehr wert als das Preisgeld.

Ein weiterer unglaublicher Profit, das aber gar nicht auf unternehmerischer Ebene, waren auch die Erlebnisse und Freundschaften, die man über die Zeit gemacht hat. Hier muss ich vor allem Armaund von ESG+ und Peter vom öGreissler erwähnen! Beide sehr liebe Menschen, beide sicher tolle Väter und beide haben keine Ahnung von Autos! Aber natürlich auch die Sabine von meinewollke darf nicht fehlen! Es ist toll, mit einer Sexualpädagogin wandern zu gehen!

Zusammengefasst ist Greenstart das optimale Programm für junge Unternehmen, die klimarelevante Ideen oder Konzepte haben. Alle Mitwirkenden waren extrem motiviert, hilfsbereit und gaben uns sehr viel Hilfreiches mit auf den Weg. Dafür möchten wir uns nochmal bei allen bedanken, die uns unterstützt haben.“

Quellen:

 

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