Wie alles begann -
Die Geschichte rund ums öKlo

Angefangen hat das eigentlich vor einer laaaangen Zeit, genaugenommen in der Volkschule. Da haben Reinhard, Christian und Niko sich kennen gelernt. Damals waren wir eigentlich gar nicht so gute Freunde, obwohl jeder auf seine Weise ein Aussenseiter war. Christian und Reini hatten ältere Brüder, Niko ist aufs Land gezogen und war quasi der Ausländer, vor allem auch wegen dem Namen.

Abgesehen von der Schule gab’s immer wieder Momente, die uns zusammengebracht haben. Verantwortlich dafür war wahrscheinlich das unglaubliche Unterangebot für Kinder & Jungendliche in Schrick & Umgebung – da wo wir aufgewachsen sind. Wir waren beim örtlichen Fußballclub aber auch bei anderen Vereinen haben wir uns mehr oder weniger erfolgreich versucht.

Wir waren gut beim Eishockeyspielen, aber dieser Spaß war nur im Winter und damit nicht im ganzen Jahr möglich.

Eine erste Befreiung brachten die Mopeds. In dieser Zeit sind wir unzertrennlich geworden, haben sehr viel gemeinsam unternommen und bemerkt, dass unsere Interessen in vielen Dingen sehr nah beieinander liegen.

Kurz nach dem Autoführerschein kam der erste VW-Bus den wir Andrä getauft hatten. Der Name kommt von der ersten Autopanne bei St. Andrä im Lavanttal wo uns der Diesel ausging. Seit dieser Zeit waren wir eigentlich keine Freunde mehr, wir waren Verbündete, so wie Brüder.

Am Bus rumzubasteln um ihn wieder für’s nächste Festival fit zu machen, war eine Zeit lang unser einziger Lebensinhalt. Das waren auch die Festivals auf denen wir zum ersten Mal mit den grauslichen Mobiltoiletten in Berührung gekommen sind.

Wir waren damals immer stolz wenn wir drei Tage ohne Klo aushalten konnten. Beim Heimfahren haben wir dann aber immer besorgt über unseren ersten Toilettengang zu Hause gesprochen.

In Bezug auf solche Festivals blieben wir nicht lange nur Besucher. Die Musik hat es uns angetan und wir wollten auch ein Teil davon sein. Aber nicht – so wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt – als Band.

Wir haben ein Soundsystem gebaut und Shalamanda HiFi gegründet. Das war ein riesen Meilenstein auf unserer gemeinsamen Reise.

Wir haben so die ersten Erfahrungen mit dem Musik-Business – was sich aber vom “echten” Business nur teilweise unterscheidet – gesammelt und das international, was an dieser Stelle vielleicht auch gesagt werden musste. Wir waren im Osten, im Norden, im Süden und im Westen und haben viel gemeinsam erlebt – Positives aber auch Negatives.

In dieser Zeit sind übrigens Phillip und Denis dazugestoßen und mit ihnen auch einige andere. Das hat unsere Gemeinschaft derart bereichert, dass wir sie nicht mehr missen wollten. Wir haben alles immer gemeinsam durchgestanden, was uns als Gruppe irrsinnig stark gemacht und ein Vertrauen aufgebaut hat, das bis heute unerschütterlich ist.

Die Musik und ihr besonderer Lebenssstil hat uns so gefallen, dass wir uns dazu entschlossen haben, ein eigenes Festival in Österreich zu organisieren. Unser Rise & Shine Festival hat es insgesamt sieben Jahre lang gegeben und ist in dieser Zeit zu einer fixen Größe der österreichen Kulturlandschaft geworden.

Leider gibt es das Festival nicht mehr seit wir Toiletten vermieten, was an der fehlenden Zeit liegt. Wir arbeiten jetzt selbst und ständig und haben inzwischen auch noch andere Verantwortungen.

Unser eigenes Festival war ein weiterer Meilenstein, bei dem wir echt viel gelernt haben. Wir hatten an einem Tag schon 1500 Besucher und das ohne Live Bands oder eine Bühne.

Der Fokus lag dabei eindeutig auch auf Kultur und Workshops. Das ganze Festival war überhaupt sehr nachhaltig. Es gab kein Fleisch, kein Plastik, das Essen kam aus einem Umkreis von fünf Kilometern, es wurde alles aus Hanfseil, Baumwolle und Fichtenholz gebaut, natürlich wiederverwendbar und noch heute gelagert.

Und dann standen da jedes Jahr diese stinkenden Plastikkisten. Wir selbst mussten drei Wochen am Stück auf diese Toiletten gehen, da wir die ganze Zeit beim Auf- und Abbau keine Alternative hatten. Das war uns wirklich ein Dorn im Auge und bzw. in der Nase.

Im letzten Jahr haben wir dann zum ersten mal ein neues Konzept mit Komposttoiletten ausprobiert. Wir kannten solche Klos bereits aus Deutschland, Frankreich und von anderen Festivals auf denen wir gespielt haben. In diesem letzten Jahr gab es eine wirklich sehr eigenartige Entwicklung. Die Leute haben nicht mehr über das Festivalprogramm gesprochen und die Location und wie schön und nachhaltig alles ist, wie sonst immer – sie haben über die Toiletten gesprochen und zwar alle! – inkl. KünstlerInnen.

Anfangs war das ziemlich nervig. Wir hatten uns mit allem echt viel Mühe gegeben, die Toiletten waren aber scheinbar das Einzige, was aufgefallen ist. Nach ein paar “Reasonings” war schnell klar, dass nicht das Festival weiterentwickelt wird sondern dass wir uns mit den Klos selbstständig machen. Eigentlich wollten wir gar nicht, trotzdem haben wir dann einfach mit den öKlos gestartet.

Dass wir dann ein paar Monate später im ORF und auf puls4 sind, einen Investor namens Hans Peter Haselsteiner an Land ziehen, das hätten wir uns nie erträumt. Wir können wirklich auf einen sehr schönen & erfolgreichen Firmenstart zurückblicken. Man muss aber auch sagen, dass es extrem hart war und nicht immer einfach, das hat auch unsere Freundschaft auf eine neue Prüfung gestellt.

Es hat viele Vorteile wenn man mit Freunden eine Firma gründet, aber auch Nachteile. Einer unserer Freunde ist draufgekommen, dass die Selbstständigkeit für ihn nicht das Richtige ist. 

Mittlerweile sind wir 18 Mitarbeiter, 200 Klos, eine Produktpalette von acht Produkten und neben einer neuen Website inklusive Online-Shop auch eine neue Vision. Natürlich freuen wir uns sehr, wie das Projekt fahrt aufgenommen hat, und jetzt sind wir dran dieses Projekt und alle die mittlerweile mitarbeiten abzusichern.

Die Reise bisher war lang, aber wir glauben nicht, dass dies jetzt das Ende ist. Wir wollen unsere Vision verwirklichen und Klos anbieten, die Wasser sparen, gut riechen und die dazu beitragen dass Nährstoffe die am Ende unserer Abfallverwertungskette stehen, zurück in die Natur kommen. Dazu braucht es aber eine moderne, rechtliche Grundlage, die das erlaubt.

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